Liebe #codopower Freunde! Geht Euch das auch so? Ihr kommt von einem ausgefüllten Arbeitstag nach Hause und wollt zum Abendessen einfach auf dem Sofa entspannen und schaltet Euch den Fernseher an, um Euch mit dem nächstbesten Fernsehformat berieseln zu lassen.
In meinem Fall ist es mittlerweile recht häufig "Das Vorstellungsgespräch" auf Vox. Es mag sein, dass ich mit meiner Meinung polarisiere, aber ich finde das Format aus Sicht des #employerbranding haarsträubend.
Eines ist klar. TV bedeutet immer auch Show und Überspitzung von Situationen, Drehbuch, etc. Aber ob sich die Unternehmen hinsichtlich ihrer Recruitingaktivitäten einen echten Gefallen mit einem solchen Format tun, sei mal dahingestellt.
An die Interessierten von Euch, die selber im Bereich Recruiting, Vermittlung tätig sind. Die Vorauswahl der geeigneten Kandidaten für die zu besetzenden Jobs ist zum Teil haarsträubend und nicht erklärbar. Wenn diese Unternehmen ernsthaft ihre Recruitingaktivitäten bei einer solchen Vorauswahl von Kandidaten offenlegen, dürfen sie sich nicht wundern, wenn man ihnen amateurhaftes Verhalten unterstellt.
In der Ausstrahlung in KW 41 wurde für ein Unternehmen der Softwarebranche ein Salesmanager gesucht, der auf Basis von Kaltakquise eine virtuelle Software im b2b-Bereich an Immobilienmakler anpreisen und verkaufen soll, mit der man virtuelle Rundgänge durch Immobilien tätigen kann und sich somit bei einer Vorauswahl der Interessenten den physischen Rundgang durch das echte Gebäude sparen kann. Ein Job, der in einer Gehaltsrange von 3.500€ - 6.000€ angepriesen wurde.
Wenn man mal unterstellt, dass sich bei solchen Jobs nicht selten eine oder mehrere Hundertschaften an interessierten Kandidaten bewerben, dann sind die zum Vorstellungsgespräch eingeladenen Kandidaten zum Teil ein absoluter Witz und geben nach meiner persönlichen Meinung kein realistisches Bild ab. Also entweder, es haben sich tatsächlich mitunter solche "schrägen Vögel" dort beworben. Oder die Personalabteilungen haben schlichtweg ihre Hausaufgaben nicht gemacht und keine fundierte und professionelle Vorauswahl getätigt.
Und das ist genau was ich meine. Entweder ich verbuche diese Sendung als witzige Unterhaltungsshow ohne realistischen Anspruch oder ich glaube naiverweise, dass was ich da sehe.
In beiden Fällen kann es nach meiner bescheidenen Meinung in Punkto #employerbranding auch nach hinten gehen. Mal ehrlich was soll ich denn als interessierter Kandidat eines solchen Unternehmens davon halten, wenn eine solche Vorauswahl an Vorstellungsgesprächen die mindere Qualität einer Recruitingabteilung widerspiegelt. Ich meine, dass ein solches Marketing auch schnell mal "nach hinten" losgehen kann.
Mal abgesehen davon, dass sich neben dem Personalchef/Personalreferent gerne der CEO oder Vorstandsvorsitzende dazu setzt um zum Teil eine Stelle im unteren Hierarchiegeflecht zu besetzen. Es mag eine lustige Unterhaltungsserie sein, aber mehr sollte man da nach meiner Meinung nicht reininterpretieren. Ein realistisches Abbild einer Recruitingsituation inklusive Vorstellungsgespräch kann es aus meiner Sicht eher nicht bzw. nur begrenzt sein.
Mich würde Eure Meinung zu diesem Thema interessieren!
Viele Grüße und einen schönen Tag!
Euer Marco
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